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Bildung + Innovation Das Online-Magazin zum Thema Innovation und Qualitätsentwicklung im Bildungswesen

Erschienen am 09.03.2023:

„Mehr Frauen in Führungspositionen!“

Hamburger Karrierekompetenzzentrum fördert hochqualifizierte Wissenschaftlerinnen
Das Bild zum Artikel
Bildrechte: Pro Exzellenzia plus

Das Karrierekompetenzzentrum Pro Exzellenzia plus unterstützt hoch qualifizierte Frauen in Hamburg in unterschiedlichen Fachgebieten mit einem Stipendien-Programm bei ihrer Karriereplanung. Das Programm setzt sich aus der finanziellen Unterstützung und der Teilnahme an einem Qualifizierungsangebot mit Einzelcoachings, Stipendiatinnen-Netzwerktreffen, Workshops rund um Führung, Karriere und Gender, einer Bewerbungs- und Karriereberatung sowie Vortrags- und Kooperationsveranstaltungen zusammen.


Am 8. März, dem Internationalen Frauentag, demonstrieren Frauen weltweit für Gleichberechtigung und gegen Diskriminierung von Frauen. Sie kämpfen für ihre Rechte und machen mit vielen verschiedenen Veranstaltungen auf bestehende Ungerechtigkeiten aufmerksam: Frauen übernehmen auch 2023 noch einen Großteil der unbezahlten familiären Sorgearbeit, sie werden in ihrer Erwerbsarbeit oft schlechter bezahlt als Männer, sie sind in hohen politischen und wirtschaftlichen Ämtern unterrepräsentiert und allein in Deutschland wird jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben Opfer von physischer und/oder sexualisierter Gewalt.

Während der Corona-Pandemie hat die Gleichberechtigung zusätzlich gelitten. Vor allem Frauen haben neben ihrem Job im Homeoffice noch die Betreuung und das Homeschooling der Kinder übernommen. Daten des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung und des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung zeigen, dass Mütter in dieser Zeit ihren erwerblichen Stundenumfang verringert haben oder ihre Arbeitszeit häufiger auf den Abend oder das Wochenende gelegt haben. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) appelliert anlässlich des Frauentages 2023 erneut an Arbeitgeber*innen und politisch Verantwortliche, die gleichberechtigte Teilhabe der Frauen am Arbeitsmarkt endlich sicherzustellen. Nicht zuletzt auch deswegen, weil der aktuelle Fachkräftemangel, eine nachhaltige Wirtschaft und eine zukunftssichere Gesellschaft ohne das ungenutzte Potenzial der Frauen nicht zu stemmen sein wird.

Das Hamburger Projekt Pro Exzellenzia
Ein Projekt, das sich seit über zehn Jahren erfolgreich für die Gleichberechtigung von Frauen im Beruf einsetzt, ist Pro Exzellenzia plus. Mit dem Hamburger Karrierekompetenzzentrum für Frauen qualifiziert die Freie und Hansestadt Hamburg erfolgreich Frauen für Führungspositionen.
Das Projekt wurde 2010 auf Initiative der Gleichstellungsbeauftragten der sieben Hamburger Hochschulen und der Freien und Hansestadt Hamburg ins Leben gerufen und wird zurzeit von Dr. Nina Feltz, Kimberley Wiencke und Katja Sanders konzipiert und umgesetzt. Finanziert wird Pro Exzellenzia plus vom Europäischen Sozialfond Hamburg und der Hamburger Behörde für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke. Projektträger ist die Hamburg Innovation GmbH, ein Wissenstransfer-Dienstleistungsunternehmen. Die sieben Hamburger Hochschulen zählen seit Beginn an zu wichtigen Kooperationspartner*innen von Pro Exzellenzia. In einem wissenschaftlichen Hochschulgremium wird die Zusammenarbeit zwischen ihnen und Pro Exzellenzia plus vertieft und das gemeinsame Ziel „mehr Frauen in Führungspositionen zu bringen“ verfolgt.

Programmlinien
Im Mittelpunkt des Programms stehen Doc-Stipendien, die Pro Exzellenzia in Kooperation mit den Hamburger Hochschulen an hochqualifizierte Wissenschaftlerinnen der Fachrichtungen MINT, Musik, Kunst oder Architektur vergibt. Das Stipendien-Programm setzt sich aus einer finanziellen Unterstützung und der Teilnahme an einem hochwertigen Qualifizierungsangebot zusammen, das aus Einzelcoachings, Stipendiatinnen-Netzwerktreffen, Workshops rund um Führung, Karriere und Gender, einer Bewerbungs- und Karriereberatung sowie Vortrags- und Kooperationsveranstaltungen besteht. An dem Workshop-Programm im Blended-Learning-Format können neben den Pro Exzellenzia plus-Stipendiatinnen auch Promovendinnen, Post-Docs und wissenschaftliche Mitarbeiterinnen aller wissenschaftlichen Fachbereiche, die an einer der sieben Hamburger Hochschulen oder einem außeruniversitären Hamburger Forschungsinstitut beschäftigt sind und die in Hamburg wohnen, teilnehmen. Hier können sie sich Führungs- und Karrierekompetenzen aneignen. Für Migrantinnen gibt es eine eigene Coaching-Workshop-Reihe, die systematisch aufeinander aufbaut und sich an den Bedarfen von hochqualifizierten Migrantinnen orientiert. Sie bekommen hier die Chance, Teil eines Netzwerkes zu werden, in dem sie sich austauschen und die beruflichen Entwicklungen der anderen Teilnehmerinnen mitverfolgen können.
Ein weiterer Baustein von Pro Exzellenzia plus ist eine zeitnahe telefonische Beratung bei individuellen Anliegen und eine Bewerbungsberatung, die bei der Erstellung von Bewerbungsunterlagen unterstützt sowie Kommunikations- und Verhaltensstrategien für das erfolgreiche Vorstellungsgespräch vermittelt.

Vorbild für andere
Mehr als 100 hochqualifizierte Frauen wurden seit 2010 mit einem Doc- oder Post-Doc-Stipendium von Pro Exzellenzia unterstützt und tausende Hamburger Hochschulabsolventinnen nahmen an den vielfältigen Qualifizierungsangeboten zu Führung und Karriere teil. Anlässlich des zehnjährigen Jubiläums lobte die Zweite Bürgermeisterin Hamburgs, Katharina Fegebank, das Projekt: „Pro Exellenzia hat sich in den vergangenen zehn Jahren zum bundesweiten Vorbild in der Förderung von Frauen für Führungspositionen entwickelt. Über Stipendien, Netzwerkprogramme und Workshops werden die zahlreichen hervorragend qualifizierten Frauen in Hamburg bei ihrer Karriereplanung in den unterschiedlichsten Fachgebieten bereits frühzeitig unterstützt. Von ihrer Expertise profitieren Unternehmen, Hochschulen und die Gesellschaft nachhaltig.“

Am 3. November 2016 wurden Pro Exzellenzia und ihre Macherinnen im Rahmen des ZEIT Wirtschaftsforums für ihr innovatives Konzept zur Realisierung von Chancengleichheit mit dem Chefsache Award ausgezeichnet. Die Initiative Chefsache ist ein Netzwerk von Führungskräften aus Wirtschaft, Wissenschaft, Sozialwirtschaft, öffentlichem Sektor und Medien, die sich der Chancengleichheit von Frauen und Männern verpflichtet haben. Der Chefsache Award wurde 2016 erstmals an Projekte verliehen, die sich vorbildlich und nachhaltig für Chancengleichheit von Männern und Frauen einsetzen.

Autor(in): Petra Schraml
Kontakt zur Redaktion
Datum: 09.03.2023
© Innovationsportal

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